Bereits 1982 fasste der Bezirksbeirat einen Beschluss, demzufolge
Räume für eine heimatkundliche Sammlung zur Verfügung
gestellt werden. Lange Zeit wurden dafür Räume in
der Hedelfinger Kelter ins Auge gefasst. Im Rahmen der Hedelfinger
Ortskernsanierung wurde das Fachwerkgebäude Heumadener
Straße 2 renoviert, das unter Denkmalschutz gestellt
wurde.
Da in unseren heutigen Ausstellungsräumen Wandornamente
aus dem 17. Jahrhundert gefunden wurden, standen diese Räume
für eine Wohnung nicht mehr zur Verfügung. Heinz
Weber, Adolf Binder, Waltraud Bücheler, Dieter Bohnacker
und Klaus Schweizer trafen sich im Juni 1986 und, heute würde
man sagen, erstellten eine Machbarkeitsstudie.
Dies führte dann dazu, dass am 16.11.1987 im Bezirksrathaus
in Hedelfingen die Gründungsver-
sammlung des Fördervereins für eine heimatkundliche
Sammlung im Stadtbezirk Hedelfingen-Rohracker stattfand.
28 Bürger aus Hedelfingen und Rohracker benötigten
genau
2 Stunden, um unseren Verein zu gründen. Es war
sicherlich von Vorteil, dass ein Gründungsmitglied
Notar war und im Vorfeld bereits vieles vorbereitet
hat. Ich freue mich sehr, Herr Stengel, dass Sie heute
unter uns sind.
Es wurde ein Vorstand gewählt, Adolf Binder zum
1., Waltraud Bücheler zum 2. Vorstand, Eva Bücheler
zur Kassiererin, Schrift-
führer Dieter Bohnacker und die ersten Beisitzer
waren Heidi Benk, Peter Hartmann und Gerhard Schlecht.
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Die Vorstellung, dass man bald ins Alte Haus einziehen könne,
hatte sich schnell erledigt. Architekt Hans Baisch bezeichnete
das Gebäude als schwieriges Objekt, da, bedingt durch
den Denkmalschutz, sehr viele Personen gehört und entscheiden
müssten.
Der Verein nutzte die Zeit zur Mitgliedergewinnung. Die vorher
schon existierende, so genannte Bildergruppe, der Grundstock
unseres Fotoarchivs, Peter Hartmann, Gerhard Kaiser und Klaus
Schweizer, machte unter anderem am Maimarkt auf den neuen
Verein aufmerksam. Adolf Binder öffnete seine Scheuer
und zeigte Exponate. Und Waltraud Bücheler stellte Ihre
starke verbale Überzeugungskraft zur Verfügung,
so dass im Jahre 1988 der höchste Mitgliederzuwachs in
unserer Vereinsgeschichte zu verzeichnen war.
Endlich ist es soweit. Am 15. April 1989 - die erste Ausstellung
wird eröffnet: Die gute alte Zeit - Hedelfingen
und Rohracker um die Jahrhundertwende.
Die Ausstellungen wurden zum Publikumsrenner. Spielzeug
zeitlose Kinderträume, Ostereier aus
aller Welt oder die weit über Stuttgart bekannte
Ausstellung Rund um die Spitze, bei der die Klöppel-Gruppe
um Anne Bücheler die Kunst des Klöppelns vorführten
und auch die Besucher mal klöppeln durften.
Bereits 1990 wurde die Arbeit des Alten Hauses vom damaligen
Innenminister Dietmar Schlee als Vorbildliche kommunale
Bürgeraktion im Jahr 1989 ausgezeichnet.
Der absolute Gewinner war die Ausstellung Schmückende
Vielfalt Perlen. Bis in den Norden Deutschlands
gab es darüber Zeitungsartikel. Ein Hedelfinger Ehepaar
stellte Ihre sehr wertvolle Sammlung zur Verfügung.
Heimatkundliche Ausstellungen wie 100 Jahre Schwäbischer
Albverein Hedelfingen oder Am Dürrbach und Tiefenbach,
750 Jahre Hedelfingen vom Mittelalter bis zur Neuzeit waren
ebenso im Angebot.
Diese Mischung von heimatkundlichen Themen und Publikumsrennern
entstand durch die unendliche Ideenvielfalt von Waltraud Bücheler.
Adolf Binder war unermüdlich im Zusammensuchen der vielen
Gegenstände, die meisten von Hedelfinger und Rohracker
Mitbürger. Diese Authentizität machte dann das Besondere
der Ausstellungen aus. Und da Waltraud Bücheler noch
dermaßen ansprechend die Austellungsgegen-
stände dekorierte, wurde es immer ein Hingucker.
Peter Hartmann hatte es mit vielen Anläufen und Gesprächen
mit mir erreicht. Jetzt machs halt.
Nach einigen Vorgesprächen mit dem Vorstand und meiner
Bedingung, dass die bisherige Mannschaft komplett weiter macht,
war es soweit. Ich wurde mit einer Gegenstimme zum 1. Vorstand
gewählt.
Herr Binder übergab mir einen sehr gut geführten
Verein, der in allen Belangen bestens aufgestellt war. Vielen
Dank, Herr Binder.
Ich habe mit großem Herzklopfen am 8. Dezember 2006
die Nachfolge von Adolf Binder angetreten. Der alte Kapitän
verlässt das Boot. Der Neue kommt und was macht die Mannschaft?
Sie rudert unverdrossen in die richtige Richtung, ohne Zögern,
ohne Probleme. Sie hat mir den Anfang sehr leicht gemacht.
Allerdings knapp 6 Monate später fragte ich mich, warum
ich Depp mir das angetan habe:
Glas eingefangenes Licht so lautete unsere
wunderschöne Ausstellung, die erste unter meiner Vorstandschaft.
Waltraud Bücheler hat mit viel Liebe und großem
Zeitaufwand die Glasausstellung von vielen Leihgebern zusammengetragen
und gestaltet. Besonders Frau Schaible, von der First Glas
Gallery aus Esslingen, hat für unsere Ausstellung sehr
schöne und wertvolle Stücke zur Verfügung gestellt
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